2016-08-20 Wie, schon satt?

Bitte, wer nicht will, hat gehabt. Nach 5 Tagen vergeblichem Blick auf das verschmähte Futter und obwohl noch 1 oder 2 Rähmchen in der Beute zum Einlagern von Futter frei „wären“ (ganz hinten), aber die Damen entweder noch genügend Futter finden (immer wieder tragen Heimkehrer mit orangen oder weißen Hosen Pollen ein) oder einfach keine Lust auf Zuckersirup haben, habe ich die Futterzarge weggenommen und restliches Sirup über ein Sieb zurück in den Eimer geleert. Den hatte ich in weiser Voraussicht und streng nach dem Motto „Wegwerfen? Nö, kann man sicher nochmal irgendwann brauchen – Männer sind Jäger und Sammler“ noch nicht entsorgt.

Dann die Futterzarge innen mit Wasser ausgespült, damit mir nicht die Ameisen eine Bundesstraße in den Keller legen und das Wachs vom Boden entfernt.

Noch kurz die Beute wiegen: 24kg Brutto, ergibt abzüglich Material rund 12kg Nettoinhalt (Bienen, Honig, Nektar, Brut).

Und jetzt Wv. in 2 Wochen zur Anfang-September-Varroa-Kontrolle und eventuell erneutem, womöglich letztem Fütterungsversuch für dieses Jahr.

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2016-08-19 Mittagstreiben

Um die Mittagszeit herrscht wie üblich reger Flugverkehr. Interessant sind die Geräusche, die man bei entsprechender Stille und aufmerksamer Beobachtung hören kann. Ein Abflug klingt wie ein kurzes „piuuuh“, wobei das „p“ noch im Flugloch beginnt. So als ob sie dort schon Anlauf nehmen und dann in voller Geschwindigkeit mit Nachbrenner losdonnern – raus, raus, raus und nix wie weg!


 

2016-08-15 Frische Luft!

Na endlich. Heute sind rund 2 Wochen seit Beginn der Varroa-Behandlung mit Ameisensäure vergangen und ich kann den Verdunster mit Schale und Folie aus der Beute nehmen. Gestern und heute lag jeweils nur noch 1 Milbe auf der Schublade, Bud und Spencer, zwei von den ganz harten. Ruhet in Frieden. Und erwartungsgemäß befand sich auch nur noch ein Tropfen in der Flasche und das Vlies mit etwas Restfeuchte durchtränkt. Punktlandung. Irgendwie. Wenn man mal vom zwischenzeitlichen zweimaligen Nachfüllen absieht.

Für’s Logbuch kann ich diese meine erste AS-Behandlung also wie folgt abschließen:

  • Beginn: 30.07.2016 14:30 Uhr
  • Ende: 15.08.2016 18:30 Uhr
  • Zeitraum: rund 16 Tage
  • Säure verbraucht: 390ml
  • Verdunstung: 24ml / Tag (zuletzt 15ml / Tag)
  • Kollateralschäden: 10
  • tote Milben auf der Schublade: 379 (zuletzt 1 / Tag)
  • Beutengewicht: 26,8kg

Und weil ich grade dabei war, wurde auch gleich der logische Folgeschritt erledigt: Futterwabe umdrehen, Aufstiegsdeckel einsetzen und die restlichen 5kg Futtersirup eingeschüttet. Als Wiedergutmachung für die Plagerei der letzten 2 Wochen. Kurz gewartet, bis die ersten neugierig ins Licht und den Aufstieg zur Futterwabe hochkrabbeln und mit freudigen Nachrichten wieder nach unten entschwinden. „Mädels, oben gibt’s Freibier!“

Message angekommen, Deckel drauf, guten Appetit. Wir sehen uns.

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2016-08-12 Oh Gott, bin ich ein Mesolimbuist?

In Vorbereitung auf das kommende Jahr und der Hoffnung, dass mein Völkchen sowohl die Ameisensäure als auch den nahenden Winter und das Frühjahr und die Wespen überleben und zur Größe eines Wirtschaftsvolks heranwachsen und einigermaßen Honig sammeln und und und, wird die Zeit kommen, wo ich mich entscheiden muss: Was brauche ich zur Honigernte?

Derzeit stellen sich folgende Alternativen: Gehe zum Schleudern und Abfüllen zum Paten (sprich: fahre ich dafür die 54km einfache Strecke hin und zurück und wenn ich nicht fertig werde auch noch ein zweites Mal) oder kaufe ich mir die nötige Ausstattung selbst?

Momentan tendiere ich zur Anschaffung. Schließlich macht das angeblich auch eine ziemliche Sauerei und entsprechende Abfüllbehältnisse brauche ich ohnehin. Außerdem erzeugt Kaufen bekanntlich Unmengen an Dopamin, ist sehr gut für die Seele und – in haushaltsüblicher Dosis – durchaus heilsam. Ich sag‘ bloß Mesolimbisches System (Nucleus accumbens, Striatum ventrale, Amygdala, Hippocampus, Cortex entorhinalis, Gyrus cinguli erwähne ich erst gar nicht).

Frauen mögen sich ja an die gängigen Kauf-Therapien gewöhnt haben, dort ziehen eben andere Stichwörter wie Schuhe, Taschen oder die für hunderte von Jahreszeiten unbedingt notwendigen Jacken-so-für-den-Übergang. Das liegt vielleicht an der verabreichten Dosis. Aber für Männer und angehende Imker? Das riecht förmlich nach dopamingesteuertem Mesolimbuist mit ausgeprägtem prämessisualem amygdalischem Cortex – schreckliche Diagnose. Fast so schlimm wie psychotisch-polyphrasische Logorrhoe. Wie lautet da die die Prognose und wie hoch ist die letale Dosis?

Und dann noch das unausweichliche, unangenehme, zeitraubende Vorgeplänkel und die allesentscheidende Frage: was konkret wann wo kaufen?

Schleuder, Siebe und Eimer, klar. Gläser mit Dichtung und Deckel nicht vergessen, ich will ja nicht im Keller frühstücken und wie ein Einsiedler aus dem Eimer löffeln. Aber da geht’s schon los: Wieviele verschiedene Schleudern gibt es? Bei wievielen Händlern? Mit und ohne Motor, mit Edelstahl- oder Kunststoff-Quetschhahn, eingeschweißt oder eingeschraubt, mit Füßen aus Stahl oder Edelstahl, für 3 oder 4 Waben gleichzeitig, Tangential oder Radial, Hersteller X oder Hersteller Y, mit oder ohne zentraler Antriebswelle, Auslaufhöhe 410mm oder 360mm, Gehäuseneigung 20mm oder 30mm oder 36mm. Kann man den Kunststoffhahn einfach so gegen einen Edelstahlhahn austauschen? Einen eingequetschten auch? Braucht man Gummifüße? (also nicht ich, sondern die Schleuder)

Bei den Eimern sieht es auch nicht viel besser aus: Kunststoff oder Edelstahl, 25kg oder 32kg oder 40kg, mit oder ohne Deckel, Spannverschlüsse am Deckel oder nicht, Silikondichtung oder nicht, mit oder ohne Tragegriffe, angeschraubt oder angeschweißt. Mir schwant schon, wie es bei den Sieben und den Gläsern weitergeht.

Herrgott, gib mir eine Eingebung! Oder zwei!

ich hör nix…

also gut: Bitte…

hmm, ok, dann warte ich eben bis Weihnachten und eventuelle Super-Fröstel-Winter-Imkerpause-Spar-Angebote. Und auf den bis dahin sicher geträumten Alptraum. Oder auf einen entsprechenden Rat von irgendwoher.


 

2016-08-11 Tag 11 der AS-Behandlung

Nur für’s Logbuch:

  • Beginn: 30.07.2016 14:30 Uhr
  • Säurestand: 390ml (inkl. 210 nachgefüllten)
  • Messung: 11.08.2016 18:30 Uhr
  • Säurestand: 90ml
  • Differenz seit Beginn / voriger Messung: 300ml / 50ml
  • Zeitraum seit Beginn / voriger Messung: 264h / 46h
  • Durchschnitt seit Beginn / voriger Messung: 27ml / 26ml pro Tag
  • Kollateralschäden aktuell: 4 (0 auf Schublade, 4 auf dem Verdunstervlies)
  • tote Milben auf der Schublade seit Beginn / aktuell: 343 / 23
  • Beutengewicht: 27,8kg

Ich muss mir unbedingt einen Gürtel kaufen. So einen, in den man Kerben schnitzen kann. Für die Wespen, vor denen ich meine Mädels verteidige. Wie das Schneiderlein mit seinen 4 auf einen Streich oder so…