2022-04-24 Immer wieder Samstags…

…steht bei mir ab jetzt die Schwarmkontrolle auf dem Plan. Nach der doch sehr kalten Woche, in der die Temperaturen kurzzeitig bis unter 0 Grad gefallen waren,

holten die fleißigen Mädels das ausgefallene Pollen- und Nektarsammeln auf. Also auf geht’s, Jacke und Handschuhe an und los. Zuerst der obligatorische Blick aufs Flugloch (Polleneintrag bei Sekunde 7 bis 9):

Nach dem Abheben des Honigraums, in dem noch nicht wirklich was los war, ist der Blick frei auf Absperrgitter und darunter liegenden oberen Brutraum:

Beim Kippen des oberen Brutraums (anheben, zurückziehen und hochkant auf dem unteren Brutraum absetzen) waren keine Weiselzellen zu sehen. Auch kaum Wildbau an den unteren Rändern. Also so weit alles in Ordnung. Offensichtlich sind sie noch sehr beschäftigt mit dem Ausbau der vor kurzem eingehängten Mittelwände und Rähmchen. Aber es ist ja erst April und nachdem die Süßkirschen gerade verblüht sind, gehen jetzt erst mal die Sauerkirschen und Apfelbäume an den Start und der Flieder steckt teils noch in den Kinderschuhen:

Merker für die nächste Kontrolle: morgens bei noch relativ frischen 10 Grad durchschauen ist wesentlich besser – viele Bienen sind unterwegs und die zuhause gebliebenen Stubenhocker trotten gutmütig und eher verschlafen durch die Waben. Eine tolle Chance, die hübschesten mal ganz aus der Nähe zu betrachten:

Schön, nicht wahr? Genauso wie der entspannte Spaziergang danach vorbei an der Albkapelle,

am Abend dann – im Dunkeln, damit ich keine Schwärme von Bienen, Wespen und Hornissen anlocke – ein bisschen dem Wachs beim Schmelzen zuschauen

und es danach klären in einen großen Block

…oder mehrere Blöcke 🙂

Das war’s für heute, bis zum nächsten Mal…

2018-06-05 ereignisreiche Tage

Na denn, auch wenn sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts so richtig ändern wird wie bei den vielen anderen Aktionstagen auch (Frauentag, Männertag, Kindertag und wie sie alle heißen), so hatte die Weltpresse mit dem  künstlich und sensationsgierig zum ersten UN-Weltbienentag erhobene 20.05.2018 – der als Neuling in direkter Konkurrenz zu den anderen Thementagen des 20. Mai (Deutscher Venentag, Ernte-Erdbeeren-Tag, Europäischer Tag der Meere, Fremdworttag, Museumstag) steht – wenigstens mal wieder ein einigermaßen neutrales Thema für die Abendnachrichten. Darüber reden reicht aber nicht, und Blumen säen oder kleine, aber unterschiedlich große möglichst spreißelfreie Löcher in die Gartenhütte bohren sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Menschen ohne Garten oder Freifläche können meist nicht viel mehr tun, als auf Bio-Produkte und regionale, ökologisch einwandfrei hergestellte Produkte zurückzugreifen. Und auf außerdeutschen Honig aus „EU- und Nicht-EU-Ländern“ (China?) zu verzichten. Ein erster Schritt?

Trotz großem Gedöns am Weltbienentag – oder vielleicht gerade deswegen – war mein Zander-Volk in den letzten Tagen und Wochen etwas (wie drücke ich das jetzt möglichst ohne Majestätsbeleidigung und politisch korrekt aus) „verstimmt“. Denn der Weltbienentag hat schon mal nichts daran geändert, dass bei einigen Imkern Nachbarn kommen und vermelden, dass sie von einer (seiner?) Bienen gestochen wurden und was man denn da machen könne. Naja, man könnte den Stachel vorsichtig oder mit einer Pinzette gerade und direkt bei an der Einstichstelle aus der Haut herausziehen, ohne die daran noch hängende Giftdrüse (und damit das restliche Gift in die Haut) zu quetschen, säubern und dauerhaft kühlhalten. Nicht nur ein paar Minuten, sondern mit Wasser und Eispacks über mehrere Stunden. Ibuprofen gegen Schmerzen, Fenistil-Salbe oder Ceterizin-Tabletten, manche schwören auf Kalzium-Tabletten oder Bananen, gegen die allergische Reaktion helfen bei Bedarf und so Gott will wird man nach spätestens 1-2 Wochen den Stich nicht mehr spüren. Dass das nicht nur bei mir stark anschwillt, ist ja zwischenzeitlich bekannt. Oder bei Verschlimmerung und entsprechend schwereren Symptomen und Beschwerden zum Notdienst und sich Antiallergikum oder Antibiotikum verschreiben lassen. Ansonsten: Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. [Brauche ich jetzt hier einen Disclaimer zur Haftungsfreistellung und Erklärung, dass dies keine ärztliche Beratung war?]

Egal wie, es tut mir leid. Wirklich.

Wenn ein Volk gerade durchgeschaut wurde, ist es sicher auch etwas aggressiver als sonst. Kein Wunder, denn es wird gestört und fürchtet um Brut und Honig. Und wenn sich ein Gewitter oder Wetterwechsel ankündigt macht das ja sogar einige Mitmenschen etwas „komischer“ als sonst. Zu solch einem Zeitpunkt in unmittelbarer Nähe mit Gartenarbeit anzufangen wäre ziemlich mutig angesichts des deutlich sichtbaren Brausens und des Flugbetriebs vor und über der Beute. 24 Stunden vorher einen Rundruf zu starten und die Warnsirenen anzuwerfen wäre vermutlich übertrieben, zumal das wirklich derart außergewöhnlich und im Normalfall wie 2016 und 2017 gar kein Problem war. Nochmal: Es tut mir wirklich leid, ich kenne die Schmerzen eines Bienenstichs und dessen unangenehme Folgen danach nur zu gut.

Woher die die derzeit etwas erhöhte Grund-Agressivität kommt, konnte mir keiner stichhaltig beantworten: Manche schieben es auf die diesjährige zu kurze Rapsblüte, andere aufs Wetter, der nächste fordert Geduld bis nach der Lindenblüte, vielleicht passt der Standort nicht oder das zu kleine Flugloch oder das zu große Flugloch oder eine schwache Königin oder oder… Wenn das so bleibt, muss ich wohl die Königin austauschen. Schlechte Gene hatte ich allerdings letztes Jahr noch nicht bemerkt. Kommt vielleicht – wie bei uns auch – mit dem Alter und den Hormonen. Vielleicht ist sie in ihrem kurzen Königinnenleben ja schon im Klimakterium und plagt ihre Mitbewohnerinnen mit Zickereien aufgrund hormoneller Unausgeglichenheit…

Apropos Alter: Arbeitskollege Frank S. hat mir kürzlich ein interessantes Buch geschenkt: Der Bienenhirte. Nicht, dass er selbst jetzt alt wäre, aber Alter schützt vor Lernen nicht. Und vor Veränderung schon gar nicht. Dieses Buch hilft zwar nicht bei Bienenstichen, ist aber ein Hirn-Öffner, Bestätiger und Anreger für die tägliche Praxis mit Projekten, Team-Charakteren, Bienen und Schafen. Kann ich empfehlen. Was allein die Bienen an mir verändert haben, geht auf keine Schaf-Haut und das mit den Wölfen im Büro wird sich sicherlich auch noch regeln. Also hoffentlich. Verluste und Reibungen diesbezüglich gab es nun wirklich schon genug. Bin mir aber noch unsicher, ob das leichter wird als das mir bisher unbekannte Austauschen einer Königin, das Ausmisten eines Schweinestalls oder das Hetzen des Hirtenhundes (Scrum Masters) auf die Wölfe. Hier noch kurz der link zum Buch:

Aktuell tut sich bei den Bienen folgendes:

  • 18.05.2018 um 1600 Uhr: Ableger gebildet und neue Königin im geschlossenen Koniginnenkäfig eingesetzt
  • 19.05.2018 um 2000 Uhr: Käfigverschluss geöffnet und wieder eingehängt (guten Appetit beim Durchfressen bis zur Königin)
  • 20.05.2018 um 2100 Uhr: Flugloch geöffnet auf kleinster Stufe, aber mit Zweigen verdeckt, damit sich ausfliegende Kolleginnen neu einfliegen müssen und nicht zum alten Volk zurückkehren
  • 25.05.2018 um 1800 Uhr: Vier (!) Bienen bei Rückkehr vom Flug und vorsichtigem Einstieg beobachtet (hier steckt absichtlich zum Test kein Anflugbrett vor dem Flugloch), nachdem es bisher still und ohne Flugverkehr war – ich werte das mal als gutes Zeichen [Daumendrück]
  • 31.05.2018 Die Honigwaben sind am oberen Rand erst rund ein Viertel verdeckelt und die Linden blühen noch nicht (ca. 3mm geschlossene Knospen) – vielleicht am Samstag nochmal nachschauen
  • 03.06.2018 Im kleinen Ableger 1 weitere Mittelwand zum Ausbau eingehängt. 4 Honigwaben beim Zander-Volk entnommen, geschleudert und wieder eingehängt, Gläser ausgekocht, abgefüllt, etikettiert, Ergebnis: 7kg in 14 Gläsern. Nicht viel und zum großzügigen Verschenken zu wenig, aber es ist eben dieses Jahr nur ein Volk im Rennen. Geschmack lecker, hell und flüssig, Wassergehalt sehr gute 17,2%:
  • 09.06.2018 Die Linden hier im näheren Umkreis sind zum großen Teil bereits verblüht, aber es duftet immer noch sehr intensiv. Wenn das abgeschlossen ist, geht’s an die nächste Honigernte. Und dem Ableger wird dann wieder eine weitere Mittelwand zum Ausbauen spendiert.

Einen schönes Wochenende euch allen.

2017-05-18 Ganze 19cm, fest und hart, …

…und etwas mehr als 600 Gramm schwer: Das Ergebnis meiner gestrigen Arbeit nach dem Aufkochen, Absieben über einem ausgedienten Strumpf, einer Nacht zum Auskühlen und dem Abkratzen des sich an der Unterseite angesammelten Schaums. Das sah beim gestrigen Schmelzvorgang noch gaaanz anders (und neben dem gewöhnungsbedürftigen Geruch viel ekliger) aus:

Was lernen wir daraus? Eine Nacht drüber schlafen und die Welt ist nicht mehr ganz so schlimm. Zieht man dann das Gewicht von 6 Mittelwänden ab, die den Bienen irgendwann zu Beginn fertig geliefert wurden – also jeweils rund 70 Gramm -, verbleiben immerhin noch rund 200 Gramm Bienenleistung. Ist in Ordnung, es waren ja auch nur 6 ausgediente Rähmchen.

Dabei reden wir jetzt mal nicht über das verbrauchte Material und den versauten Topf. Das wird wohl ein Wachstopf bleiben müssen. Und vielleicht koche ich den kleinen Block auch einfach nochmal durch, das macht das Wachs vielleicht noch etwas reiner für die Verwendung als Kerze. Denn ich befürchte, dass das Ganze sonst etwas brutzelt, zischelt und stinkt, wenn nicht wirklich rein gefiltertes Material verbrannt wird.

Da fällt mir ein: Kerzendochte bräuchte ich noch. Die gibt’s bestimmt als Meterware auf der Rolle. Und was ist besser: Kerzen-Ziehen oder Kerzen-Gießen? Oder leichter? Oder mit weniger Sauerei verbunden?

Fazit: Rähmchen ausschmelzen kann man machen, muss man aber nicht. Reich wird man sicherlich nicht. Aber das wird man mit den meisten anderen Hobbies auch nicht. Für den Kleingebrauch rechnet sich ein Edelstahl-Dampfwachsschmelzer (ab 300 EUR aufwärts) sicherlich nicht, von daher reicht mir diese Einfach-Variante. Oder ich sammle einfach mal drauf los (jaja, wieder irgendwo lagern) und warte (schon wieder!), bis sich eine Rückgabe als Kiloware beim Kauf von fertig gepressten neuen Mittelwänden lohnt.

Alternative: Alles in den Ofen werfen und im nächsten Winter verheizen. Verlust pro Rähmchen mit Mittelwand rund 2 EUR (Neuwert). Übrig bleibt dann vermutlich nur etwas Erfahrung, Asche und Spanndraht. Mal sehen, wenn’s ganz arg kalt wird…

Was meint ihr? Hier abstimmen:


2016-07-09 Oh Schreck!

Ich wunderte mich vorhin, weshalb beim Gästeablegerkistchen so viele Bienen (ca. 20) vor dem Tor stehen und ein paar von ihnen den Heimkehrern immer mit Abwehrhaltung drohen. Gespreizte Flügel, sofortige frontale Zuwendung und Vorderbeine hoch. Und auch ein zwei Drohnen konnte ich beim Ein- und Ausfliegen beobachten. Was machen die draußen?

Dann sah ich auf dem Boden in der Nähe  einige weinge entsorgte Teile von Artgenossen und mit großem Schrecken auch die leblose Nummer 80. Bin mir jetzt nicht ganz sicher, wo die 80er Königin wohnte, aber ich hatte sie im damaligen Beitrag dem Gästeableger zugeordnet. Sie lag auch deutlich vor dem Gästehaus und nicht vor meinem Kistchen.

Kurze Suche, ob noch irgendwo Adlige herumliegen, brachte keinen weiteren Fund. In meinem Kistchen hört und sieht alles irgendwie normal aus. Aber auch hier darf ich den Deckel noch nicht öffnen, es sind noch nicht mindestens 10 Tage seit Einzug der Königin vergangen.

Wobei ich noch keine wirkliche Erfahrung habe, was  „normal“ ist und was nicht. Ich frage mich eher: Was machen wir nun? Was war der Grund? Und vor allem: WER WAR DAS? Eine eigene alte oder noch neuere Königin oder Revolutionäre?

IMG_20160709_193844

2016-07-02 Bienen zur Urlaubspflege?

Imkervater Klaus hat mir seinen Ableger heute zur Urlaubspflege überlassen und neben mein Kistchen gestellt. Damit sie nicht gleich losstürzen und zu ihm zurückfliegen, wo natürlich kein Zuhause mehr steht, werden sie mindestens einen Tag und zwei Nächte geschlossen gehalten. Futter ist noch genügend drin und Frischluft durch das offene Gitter im Deckel gewährleistet.

Auf http://www.imkerforum.de habe ich einen Tipp gefunden, wie das Umstellen oder der Umzug in nähere Umgebung funktionieren soll: Kurz vor dem Öffnen des Fluglochs die Startbahn mit Zweigen, Blättern, Ästen oder Gras versperren, sodass die Damen gezwungen sind, sich den Weg ins Freie durchzuarbeiten und freizuschaffen. Dann starten sie nicht gleich durch sondern schauen nach dem Start erst einmal, was denn los ist und merken sich so besser ihren neuen Standort.

Daumen drücken! Das geht auch ohne Bild…