2018-03-24 Ausfallquote 50 Prozent

Aus zwei mach eins… Das DNM-Volk hat es nicht über den Winter geschafft. Das ist hart. Nachdem mir das unruhige Verhalten und das Herumwuseln verteilt über die ganze Beute schon bei der letzten Kontrolle am 23.02.2018 spanisch vorkam und der damalige Totenfall gefühlt hoch bzw. der Gitterboden nahezu bedeckt mit toten Bienen war und ich da schon schlimmstes befürchtete, gab es heute letzte Gewissheit: Das aufgelegte Futter hatten die restlichen Bienen kaum mehr angerührt und auf beiden Zargen (und somit in der gesamten Beute) waren tote Bienen verteilt. Es sind sogar noch am Rand Futterwaben vorhanden. Meine Vermutung ist, dass es keine Königin mehr gab, die das Volk in einer Wintertraube zusammen gehalten und jetzt zum Sammeln nach draußen gescheucht hätte. Darauf deutet auch ein vor etwa 2 Wochen deutlich vernehmbares Brummen hin, bei dem ich leider urlaubsbedingt nicht anwesend war. Aber das hätte wohl auch nichts geändert, denn bei den niedrigen Temperaturen hätte ich das Volk ohnehin nicht im Detail untersucht und die Rähmchen einzeln gezogen.

Nun denn, die Königin war ja die vom DNM-Volk selbst gezogene aus 2017, die die damalige Alt-Königin im Zuge des Schwärmens vertrieben hatte und das vielleicht darin begründete, etwas unruhigere bis aggressivere Verhalten dieses Volks hat damit nun ebenfalls sein Ende gefunden. Ich hätte mir nur gewünscht, dass sie ohne Königin überleben, bis Ende April oder Mai eine neue Zuchtkönigin verfügbar gewesen wäre…

Vielleicht hänge ich hier noch ein paar Bilder von der Bescherung ein nach dem Motto: „Ab 18 – Vorsicht, lange Kälte schadet Ihren Bienen!“

Jetzt muss ich mir überlegen und recherchieren, wie ich entweder aus dem aktuell recht munter fliegenden und sammelnden ZANDER-Volk einen Ableger für mich ziehe und ihn mit einer (vielleicht wieder französischen) Königin versorge oder ob ich mir ein Ersatzvolk kaufe.

@Klaus: was meinst du?

  1. Bekommen wir das mit dem Ableger hin, ohne das ZANDER-Volk zu stark zu schwächen oder die Erwartung auf etwas Honig 2018 zu zerstören?
  2. Bester Zeitpunkt für das Bilden eines Ablegers?
  3. Ende April? Und dann Anfang Mail neue Königin zusetzen?
  4. Oder warten bis nach den Eisheiligen im Mai?
  5. Und wie bekomme ich die ZANDER-Teile beim Bilden des Ablegers auf DNM-Format?
  6. Oder besser (schon wieder) ein komplett neues Volk kaufen?
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etwas ratlos…

 

2017-09-30 Stille Nacht…

Nein, natürlich ist noch nicht Weihnachtszeit, auch wenn bei ALDI (endlich) wieder die Marzipanbrote im Regal liegen und die Zeit für guten Wein am Kaminfeuer und dem Nachdenken über das vergangene Bienenjahr mit allen Aufs und Abs naht. Aber da die Nächte deutlich kühler werden, reduzieren sich die wesentlichen Flugaktivitäten beider Völker auf Zeiten zwischen 10:00 und 16:00 Uhr. Logisch, wer will sich schon bei 10° Grad mit langen Unterhosen und einer Jacke für den kühlen Rückflug am späten Abend die Flügel abfrieren. Abends draußen sitzen wird langsam ebenfalls unangenehm zugig.

Und so sitzen vermutlich alle Mädels morgens um 10:00 Uhr noch gut ausgeschlafen und hübsch zurechtgerichtet gemütlich beim Brunch mit der Chefin an der großen Tafel, schnacken über die Träume der vergangenen Nacht, die Erwartungen an den kommenden Tag und erzählen den vergleichsweise noch unerfahrenen, erst in den letzten Wochen geschlüpften Winterbienen, was sie draußen so in der Regel erwartet.

Für’s Frühstück habe ich gesorgt, schließlich war bis vor ein paar Tagen noch die Winterfütterung am Laufen. Beide Völker haben dabei bis heute 21 Liter (DNM-Volk) und 24 Liter (ZANDER-Volk) bekommen und die Futtertasche komplett leergeschleckt. Ziemlich viel, weil die Zuckerlösung ja dann noch mit Faktor 1,4 ins Gewicht umzurechnen ist und weil ich versehentlich die gefüllten 1,5-Liter-Messbecher als 1-Liter-Gaben gezählt hatte – na denn, geschadet hat’s wohl nicht.

Das Gewicht liegt aktuell (gesamte Beute, ohne die jetzt entnommene Futterzarge, aber inkl. Blechdeckel etc.) bei 48kg (DNM-Volk, 2-zargig) und 64kg (ZANDER-Volk, 2-zargig).

Wenn ich im Oktober nicht doch nochmal nach Milben, eventuellem Futterbedarf und den beiden Königinnen schaue (und so wie ihr mich kennt, mach‘ ich das wohl auch), kann der Winter kommen. Brrrrr…


 

2017-04-22 Neubeginn!

Fast wie Geburtstag und Weihnachten und dabei ist Ostern doch gerade erst vorbei: Trauerphase vorzeitig beendet, restliche Waben liegen zur Hygiene (gegen Wachsmotten) in der Tiefkühltruhe und die Leichen noch als Mahnmal auf der Terrasse. Aber da das Leben weitergeht und wir die Flinte nicht ins Korn werfen – schließlich traf mich keine Schuld – waren Imkervater Klaus und ich heute unterwegs auf der Suche nach einem neuen Bienenvolk. Oder zwei. Aber der Reihe nach.

Ich bin ja bereit, einige Kilometer zu investieren, um mein Ziel weiter zu verfolgen. Ein Kontakt bei einer bekannten Kleinanzeigen- / Tauschbörse war trotz des attraktiven Preises von gerade mal 100,- EUR VB (!) nicht sehr erfolgversprechend, da der Verkäufer sehr wortkarg war und weder wusste, aus welchem Jahr seine Königin stammte noch, was es mit Gesundheitszeugnis und Beutenmaß so auf sich hat. Und wieviele Rähmchen es konkret sind, wollte er auch nicht preisgeben. Ich hatte meinem (schlechten) Gefühl stattgegeben und diesen Kauf erst mal vertagt. Aber Geduld zahlt sich ja bekanntlich aus und allzu lange musste ich dann glücklicherweise gar nicht mehr warten, bis ich eine Antwort auf eine meiner in den letzten Tagen versandten, offensichtlich verzweifelt genug klingenden E-Mail-Anfragen an umliegende Imker- und Bienenzüchtervereine erhalten hatte. Zwar nur eine, ganz kurz, aber die hatte es wirklich in sich. Und verzweifelt war ich ja in der Tat. Und bienenlos noch dazu.

Kurzer Anruf bei der angegebenen Rufnummer also und wir hatten uns kurzfristig auf ein Treffen am heutigen Samstag Mittag verständigt. Es sollten sogar starke 2-zargige Völker mit Königin aus 2016 dabei sein und das Gespräch verlief sehr angenehm und kollegial. Etwas aufgeregt (ja, das gibt’s auch noch ab 50) habe ich das Auto gleich mit allem möglichen Material beladen, denn so ein Bienentransport will gut geplant sein. Leere Beuten, Müllsäcke als Unterlage, Klebeband, den kompletten Imkerkiste mit Haube, Rauch, Spanngurten sowie tausend anderen Hilfsmitteln und Werkzeugen. Ist ja auch nicht gerade ungefährlich, so auf engstem Raum mit geschätzten 30.000 Damen zu reisen, von denen jede auch noch äußerst wirksam bewaffnet ist. Vielleicht so ähnlich wie als Kapitän eines Kreuzfahrtschiffs ausschließlich mit geschiedenen Single-Frauen…

Kurzum: Wir wurden uns schnell einig, bei der Besichtigung zeigten sich 2 starke Völker mit ausreichend Drohnen, Brut und Futter und jeweils 1 gezeichnete Königin aus 2016. das 2-zargige auf Zander- und das 1-zargige auf DNM-Rähmchen. Ich hatte ja bereits meine 2 leeren Beuten (2-zargig) dabei und so konnten wir die Völker schnell umhängen, mit Spanngurten zusammenzurren und die Fluglöcher mit Kreppband zukleben. Und ja, dass die Königinnen jeweils mit umgezogen wurden, haben wir drei sehr genau beachtet.

Alles eingeladen und verstaut, bezahlt, Gesundheitszeugnis erhalten und los ging’s. Auf dem Weg nach Hause dann eine kurze Panikattacke, weil sich 2 Bienen im Kofferraum und am Dachhimmel zeigten. Aber die zwei Beuten waren dicht und fest verschnürt, es müssen sich wohl zwei beim Einladen ins Auto verirrt haben.

Zuhause angekommen war der neue Standort bereits mit Steinen und Latten vorbereitet und die Beuten schnell aufgestellt. Restliche Rähmchen mit Mittelwänden versehen, das 2-zargige Volk unter Einsatz von etwas Rauch mit Absperrgitter und Honigraum versehen (jetzt also 3-zargiges Wirtschaftsvolk) und danach das 1-zargige DNM-Volk mittels zweiter Zarge und Rähmchen um einen Brutraum zu einem 2-zargigen Volk umgewandelt. Erweiterung um einen Honigraum folgt noch, sobald der Brutraum angenommen wurde. Und vielleicht gibt es dieses Jahr doch noch etwas Honig, die Lindenbäume im Viertel haben ja noch nicht geblüht.

Bei der Gelegenheit haben 2 Netzteile den Geist aufgegeben und ich habe die Mittelwände kurzerhand mit einer ausgedienten Motorrad-Batterie eingelötet. Hätte ich schon früher drauf kommen können, denn damit genügen 4 kurze Kontaktstöße und die Drähte schmelzen ins Wachs, im Vergleich zu 30 Sekunden und mehr mit dem schwächsten der drei Steckernetzteile. Aber ich denke es dürfte eher selten vorkommen, dass irgendwo ein anderer Imker mit einer ausgedienten Motorrad-Batterie in neuester Geltechnik für knappe 90 EUR seine Mittelwände lötet – POWER nur vom Feinsten 😉

Fluglöcher sind geöffnet (weit) und ich bin gespannt, wie sich der Flugverkehr morgen gestaltet. Wenn die Temperaturen stimmen. Vorausgesagt sind ja nur 1 bis 12° C, also voraussichtlich eher wenig Aktivität zu erwarten.

War das heute jetzt Glück oder Schicksal? Egal, die Freude ist natürlich groß und ich bin heute Abend ziemlich glücklich. [Erzählt das bloß nicht meiner Frau!]

Ach ja, bevor ich’s vergesse: Einen ersten Begrüßungsstich gab’s auch für mich. Diesmal in den linken Waden. Und während ich dies schreibe, ist schon fast nichts mehr davon zu sehen. Schon wieder Glück gehabt. Aber ich bin ja auch selbst schuld: Eine von zwei ganz wunderfitzigen Mädels, die in der kurzen Zeit während des Aufstellens entwischt waren, landete auf meinem Bein und ich hatte sie beim Bücken in die Hocke zerquetscht. Fast genau der gleiche Vorgang wie bei meinem ersten und bislang einzigen Stich 2016. Tut mir leid, Schussel 🙂


 

2016-07-14 Kampfgewicht 27 kg!

Heute hatte ich noch Zeit, die Einzelteile der neuen DNM-Beute zu wiegen. Das sind übrigens keine Opfer oder Fans der „Dealers of Nordic Music“ sondern ein in der deutschen Imkerei verbreitetes Rähmchenmaß namens „Deutsch-Normal-Maß“ mit den Abmessungen 394 x 223 mm. Deutsch eben, genormt und standardisiert.

Jedenfalls ist das Wiegen jetzt in leerem und sauberem Zustand einfacher und so kann ich später vielleicht besser den Netto-Inhalt der Beute bestimmen, also die Menge an Bienen, Wachs, Brut, Nektar und Honig und sonstigem variablem Inhalt. Hier die ziemlich exakt gemessenen Einzelgewichte in pedantischen einzelnen Gramm:

  • 1 Zarge leer 3.550
  • Abdeckzarge 1.450
  • Deckel verzinkt 1.760
  • Unterboden leer 2.380
  • Unterboden mit Schublade 2.860
  • Absperrgitter 1.170
  • Bienenflucht 970
  • Rähmchen mit MW 200 bis 230
  • Rähmchen ohne MW 130 bis 160

Woher die hohe Varianz bei den Rähmchen kommt, kann ich mir zwar auf den ersten Blick nicht ganz erklären, liegt aber sicher daran, dass Kiefernholz nun mal nicht gleichmäßig wächst, daher auch keine konstante Struktur oder Dichte hat und sie bei so dünnen Stäben schon mal etwas schwerer oder leichter sein können. Bei Jungs in meinem Alter und mit meiner Körpergröße schwankt das Nettogewicht bekanntlich ja auch so zwischen 75 und 125 kg – von statistischen Ausreißern mal abgesehen.

Immerhin bedeuten diese Einzelgewichte, dass eine mit 12 fertigen Rähmchen bestückte Zarge rund 6.250 g wiegt, eine ganze Beute mit 3 voll bestückten Zargen, Unterboden, Abdeckung und Deckel stolze 24.800 g. Mit Absperrgitter – das dürfte bei komplett aufgestellter Beute regelmäßig eingelegt sein – insgesamt rund 27 kg. WOW! Das ist mal einen Klick auf „BOLD“ und dauerhafte Fettschrift wert und gibt beim Zurechtrücken bestimmt ganz tolle Muckis. Oder einen Bandscheibenvorfall – da grüße ich doch einfach mal meinen Freund Stefan L., der gerade auf dem Sofa liegt und sich unter diesem Vorwand schön pflegen lassen darf. Na der hat’s gut…

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Zwei nette Gimmicks, die mir noch aufgefallen sind und mit denen ich nicht gerechnet hatte, aber die mir jetzt ganz sinnvoll erscheinen:

  1. Die Auflagen für die Rähmchen haben eine extra Metallschiene, was das Festbacken und Verkleben der Rähmchen mit der Zarge (Holz auf Holz) wohl etwas mindert.
  2. Die Abstandshalter in jeder Ecke an der Innenseite des Deckels, damit er nicht bündig aufliegt und eventuelles Schwitzwasser oder Feuchtigkeit nicht angammelt oder schimmelt.

Ich bin zufrieden, es reicht auch für heute und Freitag ist erst morgen.