Angesichts des vorhergesagten Kälteeinbruchs in der kommenden Woche – Stand heute sagen die Wetterfrösche Nächte von bis zu -10°C voraus – packt mich dann doch das schlechte Gewissen, während der aufmerksame Leser bemerkt, dass ich die Wörter „Ungeduld“ und „Neugier“ soeben tunlichst vermieden habe, und ich will mal nach der Futtersituation in beiden Völkern nachschauen.
Bin heute deshalb ausnahmsweise etwas früher nach Hause, um nicht im Dunkeln oder um den Gefrierpunkt die Völker öffnen zu müssen. Und ja, ich habe dabei ein mulmiges Gefühl, weil jede Biene, die jetzt in der Kälte aufgescheucht ausfliegt, nicht mehr zurückkommt, sondern in ein paar Metern klamm zu Boden fällt.
Folgendes Bild ergibt sich:
- Volk 1 (ZANDER auf 2 Zargen): Obere Zarge nicht bewohnt, Futter vorhanden. Auf der unteren Zarge mittig das Volk, sitzt zusammen. Brav. Kurzerhand die 2,5 kg Futterteig (Apifonda) in zwei Hälften zerlegt (ok, 1,5kg hier, 1kg für das andere Volk), damit die obere Zarge wieder oben aufgelegt werden kann und das halbe Päckchen mit der Öffnung nach unten direkt auf die Rähmchen und die Bienen gelegt. Ein ganzes Paket Futterteig ist für den Zwischenraum zwischen zwei Zargen einfach zu dick, da wackelt die obere Zarge und schließt am Rand nicht ab. Außerdem bekommt die andere Hälfte vermutlich gleich das zweite Volk. Folie drauf, Innendeckel drauf, Deckel drauf, Stein drauf. Gewicht im Kofferwaagenprinzip inkl. Deckel und 1 Stein: 21kg x 2 = 42kg. Im Vergleich zum Ende der Einfütterung November 2017 mit 62kg. Da oben noch Futter vorhanden ist, mache ich mir da erst mal keine Sorgen.
- Volk 2 (DNM auf 2 Zargen): Unter der Folie auf der oberen Zarge sind vergleichsweise viele Bienen zu sehen, kein geschlossener Pulk, aber gut was los. Die sind wohl schon auf der Futtersuche von unten in die obere Zarge gewandert. Da in der Mitte etwas wenig Betrieb herrscht, lege ich dort die 1kg Futterteig dort auf und etwas weiter vom Flugloch entfernt ein selbst vorbereitetes Flüssigfutter-Kissen. Dazu gleich mehr. Folie drauf, Innendeckel umgekehrt mit der Öffnung nach unten drauf, Deckel drauf, Stein drauf. Innendeckel sitzt noch nicht fest auf, das Futter ist zu dicke. Noch einen Stein drauf. Noch einen Stein drauf. Noch einen Stein drauf. Noch einen Stein drauf. Nach dem 5. ist die Beute dicht. Gewicht im Kofferwaagenprinzip inkl. Deckel und 1 Stein: 17kg x 2 = 34kg. Im Vergleich zum Ende der Einfütterung November 2017 mit 42kg. Alarm – für mein laienhaftes Gefühl sehr wenig! Unbedingt in 2 Tagen wieder kontrollieren.
Das erwähnte Flüssigfutter-Kissen könnt ihr euch vorstellen wie ein Wärmepad. Einen Gefrierbeutel mit etwa 1,5l Apiinvert gefüllt und fest verschlossen, sprich: Ende zusammengedreht, umgeknickt und mit den beigefügten Drahtstückchen zugeschnürt – sollte dicht sein. Da hinein mit einer Stecknadel etwa 10 Löcher und mit den Löchern nach unten wie den Futterteig direkt auf die Rähmchen gelegt. Größere Löcher führen zum unkontrollierten Auslaufen. Entsprechendes Fotos gibt’s beim nächsten Mal.
Futterteig oder Flüssigfutter wollte ich nicht selbst anrühren. Zum einen, weil ich heute gar nicht so viel (Puder)Zucker zuhause habe und zum zweiten, weil noch Material aus 2017 übrig geblieben ist, das vor dem MHD verarbeitet werden muss. Nicht, dass ich wieder einen Teil wegschütten muss.
Damit erst mal fertig für heute, die erste Tätigkeit 2018 beendet. Und gut, dass ich nachgeschaut habe: Bei einem Volk bin ich beruhigt, das zweite werde ich ab sofort füttern, und für Ende 2018 habe ich mir vorgenommen, noch mehr Futter zu geben als 2017. Wir sehen uns vielleicht in ein paar Tagen, wenn die Nachkontrolle und bei Volk 2 die wohl dringende Nachfütterung ansteht.
So, jetzt aber: Füße hoch, Wochenende.