2022-06-12 Ein neuer Stern am Himmel…

Der Ende-April-Schwarm hat sich im neuen Zuhause eingelebt und ich führe ihn jetzt als Volk003. Nach entsprechenden Vorarbeiten mit den restlichen, noch aus dem letzten Jahr vorhandenen Rähmchen und ausgestattet mit zweitem Brutraum, Absperrgitter und Honigraum bin ich gespannt, wie sich die Flüchtlinge entwickeln. Hier ein paar Bilder und Videos von den Vorbereitungen und dem Herrichten der Rähmchen mit entsprechenden Mittelwänden:

Den Unterschied zwischen lockeren und gespannten Drähten hört man deutlich:

Und noch das Einlöten (jaja, das Holz ist leicht verzogen und kippelig, aber das geht noch):

Ein paar schöne gleichmäßige Brutfelder konnten wir schon sehen. Notfalls bekommen sie in ein paar Monaten eine neue Königin. Und wer weiß, vielleicht schenken sie mir ja noch ein bisschen Honig dieses Jahr. Das ist bei dem durch Abschwärmen geschwächten Volk ja eher unwahrscheinlich.

Honig? Ja, wie sieht’s denn eigentlich aus? Bei Volk 001 ist am vergangenen Wochenende die erste Honig-Ernte 2022 gelaufen:

  • am Freitag Nachmittag 2 kleine Löffel mitgenommen, geprüft ob 8 mittige Waben verdeckelt sind (die am Rand werden ohnehin noch nicht reif sein), 2 kleine Proben (Wabe 4 und 6 mittig) für Refraktometer entnommen und Wassergehalt geprüft. Ergebnis: unter 16 % – ein toller Wert, erntereif!
  • am Samstag ab 0530 Uhr (naja, so war der Plan, letztlich war’s dann aber doch erst 0730 Uhr)
    • Schleuder, Eimer und Werkzeug bereitstellen, reinigen und desinfizieren, Küche und Boden abdecken
    • 8 Honigwaben mittig entnehmen, schleudern und gleich danach wieder einsetzen – die Linden blühen und da geht ja noch was
    • alle Gerätschaften wieder reinigen und versorgen…

Und dann? Hmm, lasst mich kurz überlegen… ach ja: Beine hoch, ausruhen und genießen…

Merker für August:

  • Nach der letzten Honig-Ernte Honigraum und Absperrgitter abnehmen und die 1. Varroa-Behandlung 2022 (alle 3 Völker) starten. Die MAQS-Ameisensäure-Streifen der vergangenen Jahre wurde jetzt abgelöst durch FORMICpro – gleicher Hersteller (Andermatt Biovet GmbH in Lörrach), gleicher Inhalt (68,2% Ameisensäure), längere Haltbarkeit. Ich will ja nicht unken, aber mal sehen, wie lange dieser Produktname bleibt.
  • Nach den 7 bis 10 Tagen Behandlung einfüttern mit Flüssigfutter ApiInvert. Das sollte bis Mitte September abgeschlossen sein.
  • Nach dem Einfüttern die 2. Varroa-Behandlung, danach den Futterstand nochmal prüfen und ggfs. nochmal nachfüttern.

Übrigens: im vorigen Beitrag „2022-04-30 Schwaaam Alaaam…“ habe ich ganz am Ende noch ein paar weitere Bilder eingefügt, die mir der Nachbar freundlicherweise überlassen hat. Und natürlich hab ich ihm zum Dank und für die Umstände und seine Fotos ein paar Tage später noch ein großes Glas Honig vorbeigebracht. Hier geht’s lang, ganz nach unten scrollen, die letzte Diashow…

2021-07- Biencoin…

…und die Kursentwicklung. So sieht’s derzeit aus (man achte auf die grüne Linie):

https://main.beehivemonitoring.com/externalLink/08d94900-3138-44f1-8cdc-0dafaadb7eb9

grün: Gewicht insgesamt
blau: Luftfeuchtigkeit innen
rot: Temperatur innen
gelb: Temperatur außen

Der Verlauf der Gewichtskurve hat ja durchaus Ähnlichkeit mit dem Bitcoin-Kurs bis Anfang des Jahres: stetig nach oben mit kleineren technischen Erholungen und Futtermitnahmen.

BTCUSD

Zwar keine 100 Prozent von 31.000 auf über 60.000 sondern von 45 kg auf aktuell 65 kg, aber im Gegensatz zu fast allen Crypto-Währungen ist ein großer Einbruch danach bislang ausgeblieben. Und selbst die 20 kg sind für die Mädels ja schon eine Hausnummer. (Der kurze grüne Ausschlag nach unten war übrigens der Moment, als ich den oberen Brutraum zur Kontrolle und Austausch zweier Rähmchen heruntergenommen hatte und genau in diesem Moment eine Gewichtsmessung erfolgte.)

Nach dem Ende der Lindenblüte vor ein paar Tagen sind ja leider die Chancen auf weitere signifikante Kurssteigerungen Gewichtszunahmen drastisch gesunken und eher pessimistisch einzuschätzen. Und damit wird letztlich auch die Hoffnung der Honigverbraucher auf noch höhere Erträge getrübt und das Jahresergebnis in der Summe als „naja, es gab schon bessere Zeiten“ zu bewerten.

Wie hoch jetzt noch die Gefahr eines technischen Einbruchs oder größeren Gewinnmitnahmen ist und ob die Mädels bei weiter anhaltendem wechselhaft regnerischem Wetter auf die bereits im Honigraum angelegten Reserven zugreifen und uns den dort eingelagerten Honig wegfressen, weiß ich nicht. Ich frag sie vielleicht mal. Umfragen und Kommunikationsschübe sind ja derzeit en vogue und manchmal kann man sich gar nicht mehr retten vor Meinungsschiebern und Kreuzchenfragen.

Wenigstens sind Stand heute etwa 4 Rähmchen recht gut und bis in die Nähe des unteren Randbereichs verdeckelt – und damit „eigentlich“ erntereif. Die anderen jeweils 3 ganz vorne und hinten sind noch nicht so weit, sprich: nur teilweise befüllt und noch unverdeckelt. Ganz hinten noch nicht mal vollständig ausgebaut. Ich lass deshalb alles noch eine weitere Woche drin und hoffe, dass sich da noch etwas bewegt oder zumindest der Wassergehalt des Honigs weiter abnimmt.

Zügeln wir also bis dahin unsere Ungeduld und üben uns mal wieder in Vertrauen, atmen durch, zählen bis 23 und verbringen die Zeit mit anderen sinnvollen Dingen:

Jedenfalls darf ich nicht vergessen, das Leergewicht der Beute um 1,2 kg für die Bienenflucht zu erhöhen, wenn ich die dann zwischen Brut- und Honigraum schiebe, um den Honigraum etwa 2 bis 3 Tage danach bienenlos abnehmen zu können.

Und wenn das mit der Kursentwicklung doch noch schiefgeht, muss ich notfalls eben doch auf Bergblütenhonig aus dem Kaunertal zurückgreifen. Mal schauen, wie es denen so in diesem Jahre ergangen ist. Hochwasser dürfte es dort ja wohl eher nicht gegeben haben…

2017-06-24 Der Hoflieferant…

Die Zitterpartie mit dem Nachschub hat nun doch noch geklappt: Nachdem die vorhandenen Honiggläser nahezu aufgebraucht waren und in dem von mir bevorzugten Onlineshop kein „In den Warenkorb“-Button erschien, stieg mein Adrenalin-Pegel etwas. Schluck – wo bekomme ich jetzt noch Gläser her? Reicht das noch bis zur nächsten Ernte? Jetzt sind doch alle Imker irgendwie am Schleudern und Abfüllen… Ebay bietet viel zu viel Schrott und bedarf gefühlt stundenlanges Aussortieren und Recherchieren, andere Händler haben auch nicht genau die Gläser, die ich will, auf Lager. Was tun?

Aber: Nicht richtig nachgeschaut, denn beim jeweiligen Glas muss zunächst noch Menge und Packungsgröße ausgewählt werden, dann zeigt sich auch der begehrte Button. Möp – hätte ich mir ja gleich denken können. Jedenfalls hat mein Hoflieferant Bienenweber die Lieferung dann doch auf Lager und wie gewohnt schnell und verlässlich auf den Weg gebracht, sodass ich heute mal wieder Besuch von DHL erhielt. Danke an beide! Und terminlich passt es ebenfalls genau: Mein heutiger Blick in die beiden Honigräume zeigt mir, dass mindestens 8 weitere Waben demnächst reif für die Insel Ernte sind. Viele Waben sind schon zu 3/4 verdeckelt und die Mädels sammeln immer noch fleißig (vermutlich Linde, die blühen noch). Ich denke mal, dass diese dann die letzten in diesem Jahr sein werden.

Letztlich doch gute Nachrichten, nicht ganz so heißes Wetter heute, ein angenehmer kühler Wind – verblüffend, aber so einfach und schnell geht „Glück“! Euch allen ein schönes Wochenende 🙂

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