2021-08-29 Nach den Himbeeren kommt der Winter…

Naja, fast. Jetzt noch nicht, schließlich warten und hoffen wir alle auf einen angenehmen, warmen und mit vielen Sonnenstrahlen gesegneten Altweibersommer Serior:innen-Sommer. (So ein Quatsch, dieses ganze Gegendere, nicht mal beim Schreiben läuft das flüssig.) Und noch immer sammelt unsere Haushummel fleißig an den Sonnenblumen:

Aber wie man hört, sollen in diversen Discountern schon Lieferungen mit Lebkuchen gesichtet worden sein. Wenn also jemand bei Albrecht Dietz die guten Marzipan-Brote entdeckt, bitte sofort kommentieren. Ihr wisst doch: ich bin immer noch MARZIPAN-Fan!

Ansonsten stecke ich derzeit mitten in den Vorbereitungen für den Jahreswechsel und bevorstehenden Winter:

  • Volk 1 wurde mit inzwischen rund 8kg Api-Invert Zuckerlösung aufgefüttert und erhält gerade seine erste Behandlung mit Ameisensäure gegen die Milben. Ich verwende dazu MAQS, das sind die mit Ameisensäure getränkte Gel-Streifen in Papier, vollständig biologisch und wenn ich sie nach 7-10 Tagen Wirkdauer nicht rausnehme, fressen die Bienen sie vollständig auf. Muss natürlich nicht sein. Für die Zeit der Behandlung stehen leider nur Gewichtsdaten zur Verfügung, da das Bienenherz (Innen-Temperatur und Frequenzen) die Säure auf der Elektronik nicht wirklich „mag“…

  • Volk 2 (der Ableger) erfreut sich bester Gesundheit und wurde durch Umhängen der Rähmchen in eine normal große DNM-Beute (wie Volk 1) umgezogen. Danach eingefüttert (das läuft noch) und zum Einschätzen, ob auch hier eine Behandlung gegen Milben erforderlich ist, habe ich dort eine Windel unter die Beute eingeschoben: keine Pampers oder BabyDry – ein ganz einfaches Bodenbrett, auf das Gemüll und Milben von oben herunterfallen. Weiß lackiert, damit ich die Milben auch erkennen und zählen kann, ihr kennt das ja schon.

Hier das Beweisfoto und Beweisfilm zu Volk 2, dem Ableger:

NEU: Es gibt jetzt auch ein Bienenherz und eine Waage zum Ablegervolk, analog zu Volk 1, mit Datenübertragung per Bluetooth aufs Smartphone und Auswertung lokal auf dem Smartphone oder via Webseite im Internet. Hier mal die aktuellen Daten von beiden.

Volk 1:



https://main.beehivemonitoring.com/externalLink/08d96ae8-4b3c-4a0f-8c14-5b120f0e930e

Volk 2:



https://main.beehivemonitoring.com/externalLink/08d96ae8-4b3c-4a0f-8c14-5b120f0e930e

Genau so hatte ich mir das vorgestellt. Vorsorglich habe ich die Waage nochmal kalibriert – wer weiß, wie die auf dem Transport geschüttelt wurde. Der erste Versuch mit Wasserflaschen, dann aber doch einfacher, viel schneller und genauer mit Topf, Wasser und einer genauen 1g-Küchenwaage auf exakte 5kg.

An dieser Stelle eine doch ehrlich gemeinte Empfehlung für den Hersteller „Bee Hive Monitoring“ in 92523 Jelka (Slowakei) https://www.beehivemonitoring.com/en/?ref=914ace69f57c8cfb59523ee76a56c0d7, der solche Dinge wie Stockwaagen, Bienenherz und Imkerzubehör verkauft, auch wenn hier vermutlich nicht sooo viele Imkerkollegen vorbeischauen. Wirklich faire Preise, um nicht zu sagen „günstig“ für hiesige Vergleichsprodukte wie beispielsweise Stockwaagen in dieser Ausstattung. Und ein schneller geduldiger Support am Sonntag (!) – aber ich hatte vorab gefragt und wäre auch bereit gewesen, das unter der Woche nochmal anzustoßen. Jedenfalls hatte ich in meiner Rolle als DAU schusseligerweise diverse neue Namen für Volk, Herz und Waage zur weiteren Differenzierung angelegt, weshalb das letztlich durch den dortigen Admin auf der Datenbank korrigiert und konsolidiert werden musste. Das hat er während des Online-Chats in 15 Minuten erledigt und nun sieht es aus wie geplant. Toll. So sollte es sein.

Meinen anderen Stammladen, den Bienenweber https://www.imkereibedarf-bienenweber.de/ hatte ich ja schon mal anderswo erwähnt.

Danke für’s Lesen und euer Interesse, ich wünsche euch einen schönen Spätsommer. Bleibt gesund.

2021-06-20 – Na bitte, geht doch…

Jeden Samstag kostenlos Lotto spielen? Kann man haben. Bei der wöchentlichen obligatorischen Schwarmkontrolle. Denn wenn ich dabei Weiselzellen finde, ist das Volk im Schwarmstimmung und ich muss Gegenmaßnahmen ergreifen. Ein Drittel des Volks zu verlieren wäre „suboptimal“ und kein Imker schreibt einen Schwarm gerne einfach mal so ab. Und so ist auch heute am Samstag wieder Kippkontrolle angesagt: Honigraum runter, oberen Brustraum hochkippen und dessen Unterseite auf Näpfchen eventueller neuer Königinnen durchsuchen. Aber: Glück gehabt, nichts zu finden. Dafür eine selbstgebaute Wand hinten an der Stelle, die ich mir beim Besetzen mit Rähmchen und Mittelwänden gespart hatte. Mach ich also nicht mehr, zumal diese Selbstbauwand nicht sonderlich stabil war, über beide Bruträume ging und beim Anheben dann logischerweise gerissen ist. Also den Wildbau samt etwas Brut und Futter entfernt und durch Rähmchen mit Mittelwänden ersetzt.

Die neue elektronische Waage (siehe „mein Werkzeug„) bringt es ans Licht und ich muss zugeben: es ist suuuper bequem. Kein allabendliches Einhaken und Hochziehen mit der Kofferwaage und dem Risiko abzurutschen und die Beute etwas zu hart abzusetzen. Nein, einfach die paar Meter laufen und die Daten per Bluetooth aufs Handy holen. Tolle Sache und im Vergleich mit gängigen Anbietern gar nicht soo teuer. Hobbies kosten nun mal manchmal etwas Geld und diese Investition habe ich bislang noch nicht bereut. Wäre ja auch etwas früh. (Der Ausschlag nach unten resultiert übrigens aus meiner Arbeit an den Bienen und bspw. wenn ich den Honigraum oder Brutraum zur Kontrolle herunternehme.)

Gewichtszunahme

Wann sich das amortisiert? Tja, wann genau amortisieren sich nicht-monetäre Dinge wie Bequemlichkeit und Nachvollziehbarkeit und wer rechnet aus, was die manuelle Alternative an Zeit, Kalorien, Bandscheiben und Risiko so üblicherweise „kostet“. Gefühlt werde ich nach 20 mal weniger Wuchten schon im Plus sein, sagt meine LWS. Kann das bitte jemand nachrechnen? Danke.

Und wie war die Entwicklung sonst so? Naja, die Kastanien sind schon lange verblüht, die Akazien am Autohaus und an der Alb sind nach kurzer Blüte auch schon wieder ausgeduftet (die riechen so dermaßen intensiv, dass einem ganz schwindlig und dirmlich wird) und seit vorgestern sind die Knospen der Linden aufgesprungen, nachdem wir sie schon 3 Wochen beim Wachsen beobachten konnten. Die gehen jetzt richtig los und aus den Knospen sind unzählig viele Blüten entstanden, die das ganze Viertel in einen „Kaugummi“ -Duft tauchen.

Lindenknospen

Und die Mädels? Die sind kräftig am Arbeiten, nehmen endlich Gewicht zu (die Waage zeigt teilweise 3,5 kg pro Tag!) und auch der Flugverkehr ist nachmittags deutlich zu sehen und zu hören. Nur im Honigraum ist noch nicht wirklich viel los – außer zunehmenden Besuchs- und Ausbautätigkeiten. Ansonsten ist nicht einmal nachts alles ruhig: Eingang bei Licht aus der Taschenlampe. Und nein, die saßen da schon bevor das Licht an ging:

Insgesamt aber ein ziemlich holpriger Start ins neue Bienenjahr 2021 was die Witterung angeht. Aber bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt und wenn die Linden nicht gleich wieder schlappmachen, wird’s ja vielleicht wenigstens noch was mit etwas Lindenblütenhonig…

Zum Abschluss für heute noch ein paar detaillierte Eindrücke: